Wieviel Abschreckung und Angst braucht der Feind?

  • Wenn man nur genug Angst vor mir hat, dann bin ich auf der sicheren Seite. So etwa hört sich die Politik an.
    Alles was mit Angst zu tun hat, wird dämonisiert. Dabei geht es am Ende nicht um die Angst, sondern darum, wie man die Angst loswird. Es geht also nicht darum, dass man sich vor uns fürchtet, sondern, dass unser Gegenüber weiss, dass man uns nicht fürchten muss, ja, nicht fürchten sollte. Die Waffe im Sack ist also eine schlechte Option. Abschreckung bringt keinen Frieden, sondern schürt den Hass wo es nur möglich ist. Abschreckung verdeckt die Kritik. Wenn wir nicht mehr unterscheiden können, ob wir nun jemanden fürchten sollten oder ob wir seine Kritik annehmen müssen, dann ist das bedenklich.
    Wenn wir davon ausgehen, dass unser Gegenüber nur genug Angst haben muss, dann sind wir nichts anderes als Terroristen. Wir wissen dann nicht, wie die Liebe die Gewalt auflöst. Gerade, das Ertragen und Erdulden in Kombination mit klaren Werten führt zu Liebe und Frieden. Wenn wir nicht mehr wissen, welche Werte wir haben, dann ist es bedenklich. Werte sind nichts anderes als eine Art Wahrheit.
    So müssen wir uns selbst sein. So sollten wir die Meinungsfreiheit so leben, dass wir trotzdem keine Gewalt anwenden, das heisst nichts erzwingen. Wenn wir es nicht hinkriegen, dass man uns nicht fürchten muss, dann haben wir keine wirklichen Werte gelebt. Es geht doch gerade darum, dass wir unser Leben annehmen können und dadurch erst über unser Leben nachdenken. Wir können nur uns selbst sein. Angst auszulösen bedeutet nichts anderes als jemanden zu bedrohen. Bedrohung führt aber früher oder später zur Eskalation. Wir müssen so gut uns selbst sein, dass unser Feind uns nichts anhaben kann. Wir müssen die Meinungsfreiheit leben.
    Wenn wir Verantwortung über andere übernehmen, dann sind wir blind. Jeder muss selbst Verantwortung über sich übernehmen. Jeder Mensch muss selbst entscheiden können, ob etwas Fake-News sind oder nicht. Angst und Vorgaben vernebeln die Gedanken. Also ist es wichtig, dass wir bereit sind zu sterben für unsere Worte. Dass wir zugeben, was ist. Wenn wir bereit sind zu sterben, werden wir zwar umso härter kämpfen, doch wir werden klarer sehen und am Ende besser entscheiden. So lange wir noch Angst haben, sind wir lenkbar. Wenn wir bereit sind zu sterben, haben wir keine Angst mehr. Das heisst jetzt nicht, dass wir uns selbst umbringen. Es heisst auch nicht, dass wir alles richtig machen. Es kann durchaus sein, dass wenn wir bereit zu sterben sind, dass wir in eine völlig falsche Richtung laufen. Doch wenigstens nehmen wir dann uns selbst und unser Gegenüber ernst.
    Angst und Abschreckung besagt nur, dass wir nicht sterben wollen. Abschreckung funktioniert also nur so lange, bis jemand bereit ist zu sterben. Wenn jemand bereit ist zu sterben, kann es in einem Krieg oder im Frieden enden. Wenn man wirklich bereit zu sterben ist, dann ist man auch bereit zu kapitulieren und somit für den Frieden zu leben. Sterben bedeutet eben auch nachgeben. Doch wir sollten nicht auf die Logik verzichten, nur weil wir bereit sind zu sterben. Wir müssen nach dem Sinn fragen. Nach den Gesetzen. Die Freude an der Wahrheit ist wichtig, damit wir überhaupt eine reale Chance besitzen. Wenn wir bereit sind zu sterben, aber nicht ehrlich sind, dann sind wir noch nicht ganz bereit zu sterben. Uns selbst sein, bereit sein zu sterben, das ist notwendig. Es ist nicht notwendig, dass man Angst hat oder Abschreckung verstehen muss.
    Wenn wir nicht mehr sagen dürfen, was wir denken, dann besteht ein Problem. Die Kritik in diesem Sinne hat vorallem ihre Berechtigung, wenn wir nichts ändern müssen. Vielleicht finden wir die Situation ja gut? Doch wir sollten uns schon klar sein, was gut und schlecht ist. Was besser und schlechter ist. Ohne Wertevorstellungen bringt es nichts zu sterben. Ohne Liebe zu sterben, macht es keinen Sinn zu leben. Wenn etwas logisch ist und somit wahr, dann sollten wir uns freuen. Lieber wir folgen unseren eigenen Vorstellungen, als dass wir irgendwelchen Medien gehorchen. Wir wollen keine Mediensklaven sein. Wir wollen auch keine Politsklaven sein. Wir wollen uns selbst sein. Auf eine positive Art und Weise. Wir wollen von uns selbst lernen können, ohne dass wir durch andere manipuliert werden. In diesem Sinne wollen wir selbst entscheiden, wie wir eine Kritik umsetzen. Wir wollen, dass Meinungsfreiheit gelebt wird, also wollen wir auch, dass andere Menschen anderer Meinung sind, so lange sie sich selbst sind.

    Um es nochmals ganz klar zu sagen:
    Sterben ja, aber für was? Weder für ein Land lohnt es sich zu sterben, noch für irgendein Chef, alleine für unsere eigenen Worte und den Diskurs, den wir damit anwerfen, dass wir etwas ernst meinen und ein Gespräch wollen. Es lohnt sich nicht dafür zu sterben, dass jemand stirbt, es lohnt sich dafür zu sterben, dass wir selbst die Wahrheit finden mögen. Wenn wir die Wahrheit wirklich gefunden haben, dann wird sie uns überzeugen, alle.
    Wir dürfen keine Angst haben, wenn es darum geht, die Wahrheit zu finden und zu prüfen. Die Wahrheit prüfen, können wir nur, wenn jeder sich selbst sein darf. Da Frieden selbstzerstörerisch ist, muss man sich selbst sein.

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