Kriege. Wieso müssen sie nur sein?

  • Ich sage oft, dass die heutigen Kriege sein müssen.
    Ich meine damit nicht, dass wir Kriege brauchen, um irgendetwas zu legitimieren. Kriege können keine Rechtfertigung sein. Wenn jemand Kriege als Grund für eine Lösung von Überwachung und dem gläsernen Bürger wünscht, dann verfehlt er sein Ziel. Der Punkt ist, dass es schlecht ist, wenn wir andere Menschen kennen. Es ist ein langweiliges Leben, wenn wir genau wissen, wie gewisse Menschen handeln werden. Die Überwachung wünscht sich das genau, dass man uns kennt und somit unsere Taten schon im Voraus kennt. Sehr gefährlich.
    Nein, wir sollten leben können, ohne unsere Mitmenschen zu kennen. Wir sollten die Selbstverantwortung durch Logik fördern. Die Logik besagt was wahr ist und nicht wie gut wir einen Menschen kennen. Der Logos. Wenn die Menschen verstehen, dass die Sprache bei allen zu den gleichen Erkenntnissen führt, nämlich jenen Erkentnissen, welche logisch sind, dann haben wir Frieden.
    Die Kriege sollten also keine Legitimation sein, sondern uns dazu bringen, gewisse Dinge durchzudenken. Man beendet keinen Konflikt, weil man freundlich ist. Kriege werden dadurch beendet, dass man etwas höheres anerkennt. Etwas, das beide Kriegsparteien für wahr halten. Dieses etwas Höhere ist die Logik. Es macht keinen Sinn Menschen abzuschlachten, das müssen wir begreifen. Es macht aber Sinn, Wege zu finden, welche uns erklären, wieso es keinen Sinn macht Menschen abzuschlachten. Ohne den Krieg würden wir niemals darüber diskutieren, wie man vom Krieg loskommt. Wäre der Konflikt nicht schlimm genug, wir würden weitermachen wie schon seit Ewigkeiten. Der Frieden erträgt gerade den Krieg und macht ihn dadurch logischer. Der Frieden ist bereit zu sterben, auch, wenn er das niemals wird. Kriege sind keine Lösung für längere Zeiten, das steht selbst in "The Art of War" von Sun Tsu.
    Was sind die Argumente gegen den Krieg?
    Wir machen uns Feinde. Nicht weil wir das wollen, sondern, weil wir nicht bereit sind unseren Mitmenschen dasselbe zu gönnen, wie uns selbst. Es sind unsere gierigen Triebe, welche anderen aufzeigen, dass wir böse sind. Doch wüssten die anderen, dass mit entsprechend logischen Sätzen wir dem Bösen abschwören würden, dann würde Frieden herrschen. Es geht nicht darum, zu schauen, dass man selbst immer mehr Geld und Macht besitzt. Es geht darum, das Geld so zu verteilen, dass wir selbst profitieren können, wenn wir alles verlieren würden. Wirklich alles verlieren. Wir müssen davon ausgehen, dass uns jemand einsperren kann und uns alles nimmt, was wir haben, um herauszufinden, wie man eine solche Situation verhindern kann. Am Ende des Krieges sind wir nämlich so weit, egal wie viel Geld wir uns angeeignet haben, wir werden am Ende des Krieges alles verlieren, weil das Volk selbst aufbegehrt und die Mächtigen stürzt. Menschen, welche gierig waren, werden dann verfolgt. Sie werden verfolgt. Die Gier des Volkes stürzt jeden gierigen Herrscher, müsste man sagen.
    Wie baut man also eine Welt, welche es verhindert, dass die Gier ein paar weniger Menschen zu einem riesigen Problem wird? Auf keinen Fall, in dem man Gier als etwas positives betrachtet. So müssten jene Herrscher werden, welche sich allen anderen unterordnen. Welche sich dem Volk unterordnen, damit die Gier kein Problem wird. Denn am Ende ist das Volk immer das stärkere. Es mag sein, dass die heutigen Reichen nicht gestürzt werden vom Volk, aber, wenn es ein paar tausend oder hundert Jahre so weitergeht und die Reichen sich immer mehr bereichern, dann wird das Volk die Reichen stürzen. Die Balance findet man in jedem Computerspiel. Kein Spiel will eine einzelne Person bevorteilen. Man spielt nur ein Spiel, wenn jeder eine Chance hat zu gewinnen. So ist die eigene Geschicklichkeit in einem richtigen Spiel wenig gefragt, weil jeder gewinnen kann. Gerechtigkeit bedeutet, dass alle eine Chance haben. Eine Chance haben bedeutet, dass es für alle gleich schwierig ist zu gewinnen.
    Wollen wir warten, bis das Volk aufbegehrt oder miteinander reden? Wenn wir miteinander reden, dann sollten wir unseren Preis zahlen. Von den Reichen wird immer mehr gefordert, als von den Armen. Nur weil die Armen bereit sind zu verzichten. Zu verzichten hat nichts mit Armut zu tun, sondern wäre für die Reichen auch eine gute Option. Denn irgendwann müssen wir verzichten, weil wir alles verlieren. Sei es durch den Tod oder die aufbegehrenden Bürger.
    Wenn die Reichen nicht lernen zu verzichten, dann machen sie sich Feinde. Und ja, sie machen sich Feinde, weil das Volk gierig wird. Man kann selbst im optimalsten Fall nicht davon ausgehen, dass man immer auf der Siegerseite stehen wird. Verliert das Volk zu oft, machen sich die Mächtigen Feinde. Dabei bestimmen nicht die Reichen, was das Volk denkt zu verlieren. Nein, die armen selbst bestimmen, wann sie etwas verloren haben. Denn was Verlust ist, ist subjektiv. Man kann also dem Volk nicht immer wieder etwas vor die Augen werfen, um es zu beruhigen. Irgendwann durchschaut es seine Feinde. Ein armes Volk ist ein verlorenes Volk. Ein reicher Mensch ist ein verlorener Mensch. Ein reiches Volk ist der Gewinner, weil dann ein Reicher nicht tiefer fallen kann, als ein Teil des Volkes zu werden. Die Angst als Reicher alles zu verlieren und als Teil des armen Volkes zu enden, ist eine reale Gefahr, worauf der Krieg uns bringen soll. Der Krieg soll uns aufzeigen, dass er nicht beherrscht werden kann. Es ist nicht möglich die Konsequenzen eines Krieges vorauszusagen. Denn irgendwann macht das Volk nicht mehr mit, weil es weiss, dass es als Kanonenfutter sterben wird. Wollen die Reichen nun das arme Volk wirklich schätzen und ihm geben, was es braucht? Oder wollen die Reichen das arme Volk ködern mit billig gutem? Das Resultat ist klar. Irgendwann wird man nicht mehr mitmachen, weil der Tod die bessere Option ist. Der Todeskampf des Volkes ist das Gefährlichste überhaupt. Denn das Volk wird es immer brauchen. Das Volk kann nicht sterben.
    Kriege brauchen schlechte Herrscher. Ein guter Herrscher verursacht keine Kriege, sondern einigt alle. Ein schlechter Herrscher ist ein reicher Herrscher. Ein Herrscher muss sich allen unterordnen, denn nur so ist er fähig alle Probleme zu lösen. Wenn ein Herrscher sich mehr Rechte fordert, dann macht er den grössten Fehler überhaupt, er zeigt damit seine Gier. Die Ungleichheit ist das Problem, das heisst die Gier. Ein guter Herrscher weiss, dass er allen die gleiche Chance geben muss. Gibt es noch Ungleichheit, dann herrscht ein schlechter Herrscher. Werden noch Menschen vor anderen Menschen bevorzugt, dann ist das eine schlechte Herrschaft. Wir sind alle gleich. Niemand ist besser als jemand anderes, egal, ob er nun viel Geld verdient oder wenig. Derjenige der viel verdient muss dankbar sein und dafür sorgen, dass es keine Armut gibt. Kriege bedeuten neben schlechter Herrschaft auch Ungleichheit.

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