Spinnst du? Gefängnisse öffnen? Mir ist klar, dass es total unvernünftig ist, die Gefängnisse zu öffnen, wenn dann nur dazu, dass jeder rein kommt und niemand raus. Gefängnisse öffnen? Nein danke! Schutz vor Hass, ja sofort!
Schaut man sich um, gibt es ähnlich dumme Angebote: Ruschverlag «Wie Sie in den nächsten 18 Monaten mehr erreichen als in den vergangenen zehn Jahren»
Aber wäre halt schon schön, wenn so etwas möglich wäre? Oder? Alle müssten wie der biblische Jesus leben und bereit sein jederzeit zu sterben, dann braucht es keine Gefängnisse. Doch offene Gefängnisse bedeutet nicht, dass es keine Gefängnisse mehr gibt. Und schaut man genauer hin, dann gibt es bereits tausende von offenen Gefängnissen. Der Computer produziert die meisten solcher Gefängnisse. Du glaubst es nicht? Wieso redet man heute nicht miteinander, sondern schaut aufs Handy oder in die Zeitung? Weil wir gefangen sind von irgendwelchen Apps und Tools. Für uns ist es wichtiger, das Handy anzubeten, als Nahrung zu produzieren. Der Mensch will ein Gefangener sein. Ich zum Beispiel würde sehr ungerne in gewisse Länder reisen, weil ich Angst habe zu sterben. Ich bin ein Gefangener der Schweiz. Ich will im «Gefängnis Schweiz» bleiben.
Der Mensch funktioniert danach, ob der Anreiz etwas zu tun, genügend gross ist. Wenn es für einen Menschen also attraktiv ist, dann ist er auch bereit sich gefangen nehmen zu lassen und ohne Gegenwehr sich in ein Gefängnis einsperren zu lassen. Der Mensch muss nicht schuldig sein, damit er sich einsperren lässt, es muss für ihn nur attraktiv erscheinen ins Gefängnis zu gehen. Das Problem, das wir dann haben, dass Menschen Verbrechen verüben, weil sie in dieses Gefängnis wollen. Wir müssten also nicht dafür sorgen, dass wir keine Gefangenen haben, sondern dass Menschen nicht in genau dieses Gefängnis wollen, aber wenn sie es einmal sind, für immer dort bleiben wollen. Man könnte zum Beispiel die Propaganda in den Raum werfen, dass man in diesem Gefängnis zu Jesus und dem Christentum bekehrt wird. Zumindest Muslime wollen dann nicht mehr in dieses Gefängnis. Dabei ist nicht einmal wichtig, ob man die Menschen wirklich zu Jesus bekehrt und sie mit Jesus belästigt. Das Einzige was wichtig ist, dass diese Gefangenen sich wohl fühlen. Damit sie sich wohl fühlen, sollten sie ein paar Computer haben und Möglichkeiten zum Beispiel gegeneinander zu spielen. Sie sollten einen Fussballplatz haben und Töggeli-Kästen, Ping-Pong-Tische, ja, sie sollten den Luxus haben, den man draussen nur durch harte Arbeit bekommt. Sie sollten sich um nichts kümmern müssen, nur um eines: Dass sie in diesem Gefängnis bleiben können und selbst also Gefangene sind. Richtig gehört.
Ein Gefängnis, wenn man einmal drin ist, wo man nicht mehr hinaus will, weil es einfach so bequem ist, im Gefängnis zu sein. Der Gefangene sollte so richtig gefangen und abhängig werden, damit er eines Tages merkt, wie tief er gefallen ist und wie wenig ihm diese Gefangenschaft nützt. Doch ein Gefängnis mit offenen Türen wäre keines, wenn man nicht wieder hinaus aus dem Gefängnisparadies kommt. Irgendwie muss es Möglichkeiten geben, wie man aus dem Gefängnis wieder rauskommt. Wie kommt man also aus extremer Gefangenschaft hinaus? Wie können wir unsere Handy-Sucht und unseren Fernsehwahn wieder loswerden? Eben – du musst unbedingt in dieses Gefängnis.
Also zur Abstimmung 9. Februar 2020 – Nein zur «Diskriminierung und Aufruf zu Hass aufgrund der sexuellen Orientierung» – Nein zum Zensurgesetz – Nein zum Schutz vor Verbrechern – Nein zum Schutz vor Hassrede – Ja zur Mündigkeit und Selbstständigkeit – Ja zur Befähigung und Ausstattung