In der Corona-Krise müssen wir mit ganz neuen Faktoren umgehen lernen. Die Logistik wird plötzlich völlig anders genutzt. Es müssen keine Restaurants mehr beliefert werden, sondern Private. Plötzlich ist der Ist-Zustand ein anderer. Viele kommen damit nicht klar und bekämpfen den Ist-Zustand mit viel Kraft. Doch dies bringt alles nichts. Denn der Ist-Zustand ist nun da. Und ja, vielleicht haben wir einen Polizei-Staat oder eine Diktatur. Doch nun müssen wir damit leben, dass dieser Ist-Zustand völlig anders ist. Das Wichtigste sollte also nicht darum gehen, wie man den Ist-Zustand verändern kann, sondern wie man die veränderten Bedingungen annehmen kann. Will man gewinnen, muss man seinen Feind kennen und im Moment wird der Coronavirus zum Feind ernennt. Wir sollten um zu gewinnen auch nicht nur den Feind kennen, sondern auch noch uns selbst, am besten sollten wir alles kennen.
Wir müssen also den Ist-Zustand annehmen und von dem ausgehen, was wir haben. Wir müssen ganz genau formulieren, was wir jetzt anders haben, als vor dem Coronavirus und wie wir diese Probleme lösen. Wir sollten nicht in Panik ausbrechen und eine Weltverschwörung vom Zaune brechen, sondern wir sollten von dem Zustand ausgehen, den wir haben, egal wie schlimm er ist. Wir können den Ist-Zustand nur verändern, wenn wir ihn kennen. Bei einer Schizophrenie ist es auch entscheidend, dass man Krankheitseinsichtig ist und genau dies müssen wir jetzt tun. Die Welt ist krank und wir sollten nun dazu stehen, dass die Welt krank ist. Dies ist der Anfang des Kampfes und desto besser wir den Ist-Zustand kennen, umso eher können wir auch eine gewünschte Richtung erkennen. Doch am besten sollten wir nicht nur den Ist-Zustand kennen, sondern auch alle Handlungsmöglichkeiten, die wir haben! Und es sind nicht unendlich viele Handlungsmöglichkeiten.
Als Kind wollte ich alle möglichen Bilder von einer Grösse von 32×32 Pixel generieren, damit ich dann diese durchsehen kann und die Besten auswählen kann. Ich wusste, dass es nicht unendlich viele Bilder wären, doch leider sind es eine schier grenzenlose Anzahl an Möglichkeiten, vorallem, wenn jeder Pixel mehr ist als nur schwarz oder weiss. Die Welt zum Glück ist nicht so vielfältig wie ein Pixel und lässt sich auf einfachere Faktoren heruntergliedern. So gibt es Männer und Frauen (vielleicht auch Zwitter, welche entweder eher Mann oder Frau sind). So gibt es Häuser und es gibt verschieden Arten von Häusern. Geschäftshäuser, Wohnhäuser und Industriehäuser. Die meisten Menschen leben in diesen drei Häusertypen. Einige andere bewohnen speziellere Gebäude, wie zum Beispiel das Bürgerhaus oder Kirchen. Doch es sind niemals unendlich viele Möglichkeiten, weshalb wir den Feind auch ganz kennen können. Es ist keine unmögliche Aufgabe, nein, sie wird gerade dadurch leichter, weil es begrenzt viele Optionen sind! Können wir annehmen, dass wir begrenzt viele Optionen haben, können wir die beste Option finden und diese umsetzen!
Die Diskussionen laufen also immer wieder auf die gleichen Argumente hinaus. Es sollte aber bei keiner Argumentation darum gehen, den Ist-Zustand zu hinterfragen, weil er die Vorgabe ist, aus der wir etwas schöpfen sollten. Wir sollten eine Vision aus dem Ist-Zustand der Hölle heraus haben, könnte man sagen. Ohne diese Vision, bringen alle Kritiken und Argumente nichts!