An Demonstrationen wird sichtbar, was viele nicht gerne haben. Nämlich, dass wir unterschiedlicher Meinung sein können. So gibt es die Antifa und Patrioten. Die Patrioten sehen keinen Grund zum Streit, aber dann greift die Antifa an und provoziert. Und was macht die Politik? Sie lehnt sich zurück. Dabei ginge es doch in solchen Situationen immer darum, wie man den Streit schlichten kann. Wie man Frieden stiftet. Die Politik sollte Frieden stiften. Sie sollte sich nicht selbst zerfleischen.
Eigentlich bräuchten gewisse Menschen eine Therapiesitzung, um ihren Feind kennenzulernen und zu sehen, dass sie ganz normale Menschen sind. Meist ist es so, wenn man sich näher kennenlernt, dass Feindseligkeiten wertlos werden. Wir führen schliesslich nur Kriege, weil wir aufgrund von Lügen handeln. Würde niemand lügen, wären alle versöhnt. Dabei ist das Lügen selbst nicht das Problem. Doch die Menschen können mit den Lügen nicht gut umgehen, weshalb sie dann anfangen Kriege zu führen. Nicht zu lügen bedeutet also nicht, dass andere nicht mehr lügen, sondern, dass man selbst gut mit Lügen umgehen kann.
Wir wollen nur noch unseren eigenen Mist drehen und interessieren uns nicht mehr für das Gegenüber. So kommt mir die Antifa vor, wenn sie vermummt gegen Polizisten kämpft. Mir ist es auch passiert. Ich habe die falsche Seite für Dinge verantwortlich gemacht, für die sie es nicht waren. Das kann passieren. In der Hitze des Gefechts passieren noch eine Menge Lügen. Doch diese Lügen müssen nicht unehrlich gelogen sein. Ehrlich zu lügen, bedeutet etwas zu denken, das mit der Realität nicht übereinstimmt. Und die Gedanken stimmen selten mit der Realität überein, weshalb immer irgendwie gelogen ist.
Wir müssten die Antifa und die Patrioten zusammenführen und sie sich gegenseitig kennenlernen lassen. Doch ich selbst habe für solch ein Projekt wohl nicht genügend Zeit. Ich würde schon an ein zwei Gesprächen teilnehmen, keine Frage. Und eigentlich müsste ich an 100derten Gesprächen teilnehmen. Doch das Problem ist: Ich will ja gar nicht mich prügeln. Ich gehe an Demos und will mich nicht prügeln. Doch wenn es dumm läuft, provoziert mich jemand und dieser jemand fühlt sich dann irgendwie von mir angegriffen und wir haben den Salat. Ich wollte kein Streit, doch dies schützt mich nicht davor, dass mich jemand schlägt.
Du kannst noch so friedlich sein. Du kannst trotzdem verprügelt und alles werden. Wieso solltest du also an ein Gespräch mit einem gewaltbereiten Menschen gehen, denn du selbst willst die Gewalt doch gar nicht. Richtige Patrioten wollen keinen Streit. Doch wir sind im Krieg und niemand hat dich nach deiner Meinung gefragt. Der Krieg fragt nicht nach deiner Meinung. Therapiesitzungen sind mit wirklich friedenswilligen Menschen sinnlos, weil sie niemandem ein Härchen krümmen. Doch dann gibt es eben diese Schlägereien, einfach, weil man laut Politik im Krieg ist und es dumme Menschen gibt, weshalb wohl auch noch böse Menschen.
Wenn man sich überlegt, ob man einmal tatsächlich sich prügeln soll, dann sollte man in Therapie. Denn der andere wollte ja sich nicht prügeln, weshalb er nicht in die Therapie muss. Wieso will aber die Antifa mit der Polizei sich prügeln? die Polizei ist einfach ein gutes Opfer, hab ich das Gefühl. Schade eigentlich, denn der friedliche Weg wäre interessanter und er würde auch mehr Liebe mit sich bringen, weil wir uns verstehen lernen, indem wir miteinander reden und uns nicht die Köpfe einschlagen.
Übrigens: Ich habe keine Ahnung was die Antifa ist und wieso sie irgendetwas tut. Und vielleicht hat ja wirklich die Polizei angefangen. Aber der Polizei will ich eigentlich auch nicht die Schuld in die Schuhe schieben. Der Antifa auch nicht. Es ist einfach sinnlos. Ich wollte nur schreiben, dass ich nicht weiss, wieso wir einen Konflikt hatten und schon bin ich wieder im Modus, wer ist schuld. Und man selbst ist natürlich nie schuld. Aber jetzt bin ich schuld, dass ich über schuld schreibe.