Es gibt Menschen, die nichts Negatives mehr hören wollen. Dadurch werden dann Menschen eingeschüchtert, die Negatives erleben. Traurige Menschen getrauen sich nicht mehr zu äussern, weil alles was sie sagen, als negativ bewertet werden könnte. Eine Form der Unterdrückung ist also, wenn man nur noch Positives hören will. Eine ein bisschen schwächere Unterdrückung ist, wenn man bestimmte negativen Dinge nicht mehr hören will. Um Frieden zu finden, muss das Negative auch seinen passenden Platz bekommen.
An wen sollen wir uns wenden, wenn wir davon ausgehen müssen, dass Negatives nicht gehört werden will? Wie sollen wir Frieden finden, wenn wir mit den schwierigen Sachen alleine gelassen werden? Versteht mich nicht falsch. Positives ist gut und natürlich zu bevorzugen. Aber für Positives ist jeder Mensch. Wirklich jeder. Die negativen Menschen, wollen grundsätzlich auch das Positive. Und natürlich ist es richtig, das Positive sich zu wünschen. Aber wir müssen uns klar sein, dass alles seine Kosten hat. Nichts ist gratis. Nun kommen die Jesus-Fanatiker und behaupten, dass Jesus gratis ist. Mag ja alles sein. Aber zu wem ist Jesus gegangen? Zu den Negativen, zu den Sündern.
Doch Jesus hat auch gesagt, was ist leichter einem Gelähmten zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben oder steh auf und geh umher (Markus 2,9). Die Sünden, die sieht niemand. Aber dass er nicht gehen kann, das sieht jeder. Wenn du nun sagst, dass jemandem seine Sünden vergeben sind, stimmt es vielleicht gar nicht. Du kannst nicht überprüfen, ob die Sünden wirklich vergeben wurde. Wenn du aber einem Gelähmten sagst: Steh auf und geh umher, dann weisst du nachher, ob er wirklich umsetzen konnte, was gesagt wurde.
Wenn du nun einem Mitmenschen sagst: Sei positiv, dann siehst du nicht, ob er es geschafft hat, positiv zu werden. Er wird es sogar vor dir verstecken, dass er negativ ist und es nicht geschafft hat, positiv zu sein. Doch wenn der Gelähmte wieder geht, dann muss er es nicht verstecken und er wird es auch nicht verstecken. Natürlich, vielleicht ist der Gelähmte gar nicht gelähmt, sondern will von seiner Krankheit profitieren. Wenn er aber von seiner Krankheit profitieren will, dann ist es das gleiche ihm zu sagen: Steh auf und geh umher. Wenn er dann aufsteht und geht, weisst du, er will nicht mehr von seiner Krankheit leben und du hast es geschafft.
Jesus sagte den Menschen nicht nur, dass sie positiv sein sollen, sondern er hatte auch die Macht und die Weisheit dazu, dass diese Menschen fortan positiv sein konnten. Praktisch alle Menschen, die sagen, sei nicht so negativ, haben die Macht und die Weisheit gar nicht dazu, das zu sagen. Es ist ihr persönlicher Wunsch, positiv zu sein. Spätestens, wenn ein wirklich negativer Mensch auf diese möchtegern Positiven zugeht, wird dieser Positive seine Beherrschung verlieren und somit selbst negativ werden. Dieser Möchtegern, wusste eben nicht, was es bedeutet, nicht mehr negativ zu sein.
Wir wissen nur, was negativ ist, wenn wir das Negative auf uns nehmen können, wie es Jesus getan hat. Haben wir es wirklich geschafft, auf uns zu nehmen, dann sind wir trotzdem noch positiv und haben uns trotzdem noch im Griff. Schaffen wir es aber nicht, auf uns zu nehmen, dann werden wir selbst negativ. Spätestens, wenn ein negativer Mensch, versucht positiv zu sein, er es aber nicht schafft, spätestens dann muss dem negativen Menschen klarwerden: Der Andere war gar nicht positiv. Er hatte nicht die Autorität, mir die Negativität auszutreiben. Vielmehr wurde dieser Andere selbst negativ, indem er mir irgendwelche Sachen anfängt einzureden, in der Hoffnung, ich könnte positiv werden. Es ist leider so, dass nur die Wahrheit frei macht, nur Jesus macht frei. Alle anderen sind jetzt aufgebracht, weil ich entweder es geschafft habe, Jesus zu sagen, oder weil sie sich verletzt fühlen, dass sie selbst nicht positiv seien. Wenn ihr wirklich Positiv seit, dann bringt euch nichts mehr aus der Fassung und ihr werdet wie dieser Jesus, der einem Gelähmten sagt: Steh auf und geh umher.
Wenn ihr den Frieden nicht habt, dann ist das einerseits euer Problem. Aber kann ich nicht mit dem Krieg umgehen und friedlich bleiben, dann bringe ich keinen klaren Gedanken mehr zustande. Die Unruhe im Kopf, macht am Ende jeden zum Verlierer, sogar die Menschen, die denken, sie seien stark und könnten alles ertragen. Solange wir noch Kriege führen, müssen wir damit rechnen, unsere innere Ruhe zu verlieren. Wenn wir unseren Frieden verlieren, dann hatten wir noch nie den wirklichen Frieden, das sollte uns klar sein. Denn der wirkliche Frieden ist so ansteckend, dass der Gelähmte aufsteht und umhergeht, wenn man ihm sagt, dass er dies tun soll.