Laut Physik, verhält sich etwas anders wenn man es beobachtet als wenn man es nicht beobachtet. In der Kriegsführung ist es auch so. Wenn ein Kriegsherr jemanden besser kennt (meist aufgrund von Beobachtung), dann hat er einen Vorteil. Wissen verändert. Deshalb ist es ganz normal, dass die Menschen im Finden von Frieden Fehler machten. Und einer der dümmsten Fehlern, der immer wieder passiert, ist das Erinnern an Waffen und damit Krieg. Die Bibel meint, wir verlernen eines Tages Kriege zu führen (Jesaja 2,4).
Etwas verlernen, bedeutet sich nicht mehr daran zu erinnern. Jedes Mal, wenn wir einen Streit mit der Waffenlobby anfangen, erinnern wir die Waffenlobby daran, dass sie bekämpft wird und somit Krieg wichtig ist. Es tönt vielleicht provokant. Aber es ist real. Wir erinnern mit unseren Friedensmethoden die Menschen an den Krieg. Denn solange die Waffenlobby bekämpft wird, braucht es diese. Sie fühlt sich auf jeden Fall genau dadurch bestätigt.
Die Friedensorganisationen müssen umdenken. Sie sollten aufhören zu fordern. Sie sollten die ersten sein, die verlernen Kriege zu führen. Die nicht mehr sich an den Krieg erinnern wollen. Die keinen Streit mehr verursachen. Oder wenn sie einen Streit anfangen, dann einen so sinnlosen, dass man diesen Streit erst gar nicht versteht kann. Es geht darum, dass der Streit so dumm wird, dass man blöde sein muss, wenn man im Streit mitmacht. Dass es besser ist nicht zu streiten. Einfach, weil der Streit gar nicht an einen Streit erinnert. Weil wir den Krieg vergessen haben, den Streit vergessen haben.
Am besten gelingt dies, wenn wir unseren eigenen Job machen und nicht andere ändern wollen. Ja, uns selbst auch nicht ändern. Wenn wir unseren Job machen, kommt bekanntlich alles, was in der Nähe von uns ist, auch an den richtigen Ort. Es geht darum, selbst vorbildlich zu leben. Es geht nicht darum, anderen irgendetwas vorzuschreiben. Es geht darum, es selbst zu leben. Es bringt mir nichts in den Medien zu kommen. Ich muss es selbst vorleben, dann sehen es die Menschen jedes Mal, wenn sie mit mir in Kontakt kommen. Sobald ich aber über andere rede, bin ich nicht mehr selbst und im Kriegsmodus. Ich muss mich sein. Jeder wird dadurch sich selbst. Und am Ende haben wir den Krieg vergessen, weil es uns nicht wichtig ist, wie sich andere verhalten, sondern weil wir unseren Job erfüllen.