Diese Idee gibt es in verschiedenen Ansätzen. Zum Beispiel, was wenn auf der Welt alles Muslime wären? Oder alles Atheisten? Doch was viel wichtiger ist, als in was wir uns einig werden, ist wie wir diese Einigkeit erreichen. Es gibt zwei Ansätze. Durch äusseren Zwang Einigkeit erreichen, durch innere Logik oder durch eine Mischung von beidem. Doch sobald wir durch äusseren Zwang versuchen Frieden herzustellen, müssen wir für den Frieden Gewalt anwenden. Das heisst: Menschen sind eingeschüchtert. Der Frieden ist somit nicht real, sondern besteht nur so lange, wie die äussere Gewalt aufrechterhalten bleibt.
Die Frage wie Frieden dauerhaft und ohne äussere Gewalt aufrechterhalten werden kann, liegt im Inneren des Menschen verborgen. Jeder Mensch will Frieden. Der grösste Irrtum der Menschheit liegt also darin, dass wir uns einig werden müssen und es dann irgendwann Frieden geben wird. Denn eigentlich sind wir uns bereits einig. Wir wollen alle Frieden. Wir unterscheiden uns nur in der Methode, wie dieser Frieden erlangt werden soll. So werden die Muslime auch sagen, dass wenn alles Muslime sind, herrscht Frieden.
Doch gehen wir einmal davon aus, dass jeder Mensch bereits heute Frieden will. Dass wir im Grunde bereits Frieden haben. Dann wäre im inneren des Menschen bereits dieser gute Same gepflanzt. Wir müssten diesen Samen nur noch giessen und fördern. Diese Logik geht davon aus, dass es keinerlei äussere Gewalt für Frieden benötigt. Es braucht also für den Frieden keinen Krieg. Vielmehr ist es so, dass wenn es zu Gewalt von Ausserhalb kommt, dieser Same angegriffen und verletzt wird, wodurch der Frieden erschwert oder verunmöglicht wird. Wir brauchen für diesen Frieden einen gewaltlosen Weg. Wir brauchen eine Art Totalverzicht auf Gewalt. Wenn ein Mensch es schafft, total auf Gewalt zu verzichten, wird er durch seinen friedlichen Wandel zu einem Vorbild für andere Menschen.
Sobald die Menschen sehen, wie du auf Gewalt verzichtest und dies bis in den Tod, wird es Menschen geben, die diesem Beispiel folgen. Sie werden sich fragen: Wieso Gewalt anwenden? Wieso sich an dieses irdische Leben mit aller Gewalt klammern? Das verbissene Festhalten am Leben ermöglicht bereits den Krieg. Wir wollen dann, dass um jeden Preis unser Leben und Tod dazu dient, dass zum Beispiel der Islam verbreitet wird. Und werden so blind. Wenden Gewalt an. Die friedlichere Denkweise geht von der Sinnlosigkeit von Schmerzen aus. Sie geht davon aus, dass niemand wirklich Schmerzen haben will und wir deshalb die andere Backe auch noch hinhalten sollten. Sie handelt davon, wie wir um jeden Preis vermeiden können, anderen Schmerzen zuzufügen und so Frieden ermöglichen. Sobald wir zurückschlagen, setzen wir den Schmerz fort. Sobald wir Kriege führen, setzen wir den Schmerz fort. Sobald wir in uns selbst sagen, dass wir äusseren Zwang benötigen, können wir die inneren Gründe nicht mehr finden, die vom Samen des Friedens ausgehen. Es geht darum, wie wir von innen heraus Frieden finden.
Irgendjemand wird immer ohne äusseren Zwang leben. Wenn wir also von der Notwendigkeit des äusseren Zwangs sprechen, vergessen wir, dass der Herrscher keinen äusseren Zwang hat und dieser für den Frieden, eine innere Logik benötigt. Ein Herrscher, der nicht von innen einen Frieden hat, wird immer Gewalt anwenden und so werden Menschen dauerhaft leiden.
Das Christentum plädiert auf diesen inneren Frieden. In der Bibel steht auch geschrieben: “Römer 7,19 – Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.” – der Mensch ist in einem schrecklichen Gefängnis eingesperrt. Er wünscht sich so sehr den Frieden, doch am Ende führt er Kriege, die brutaler als alles andere sind. Hätten alle Menschen den biblischen Jesus als Vorbild, würde der Gewaltverzicht einen Namen haben und der innere Frieden könnte aufblühen. Die Einigkeit, die im Menschen angelegt ist, würde Kraft bekommen und mit der Zeit würden Kriege verschwinden. Doch dazu müssten wir mehr über Frieden, Freude und Gerechtigkeit hören und reden, als über den Krieg. Vergessen wir nicht, jeder Mensch will Frieden – der Frieden ist schon da. Und vergessen wir auch nicht: Krieg ist nur möglich, indem unsere Politiker die Heiligen sind und die feindlichen Politiker die abgrundtief Bösen. Diese bewusste Spaltung in besser als Gott und böser als der Satan ist auf Dauer das Einzige was den Frieden verhindert.