Wenn ich ein Ziel habe und dieses erreichen will, dann braucht es innere Ruhe. Umso aufgewühlter ich bin, desto wahrscheinlicher, dass ich das Ziel nicht erreiche. Deswegen ist der innere Frieden Voraussetzung für alles, selbst für Kriege. Es gibt kein höheres Gut. Und diesen inneren Frieden kann ich verlieren, wenn ich mich selbst nicht einschätzen kann. Sich selbst einzuschätzen ist die Grundlage, um andere Menschen einzuschätzen. Natürlich sollte ich nicht voreilig von mir selbst auf andere schliessen. Die banalsten Selbsteinschätzungen werden oft nicht unternommen. So will grundsätzlich kein Mensch Schmerzen. Wir sehen es an der Idee der Hölle. Gewisse Menschen nehmen ein kleines Übel in Kauf, um ein Grösseres zu verhindern.
Und es geht ja auch darum, was langfristig ist. Es bringt mir wenig, jetzt Frieden zu haben, wenn dieser langfristig nicht stabil ist. Frieden muss die gesamte Welt anstecken, sonst bringt er nichts. Sobald ein Mensch noch im Krieg ist, sagte mal jemand, sind wir alle im Krieg. Innerer Frieden ist notwendig für alles. Jede wirklich gute Tat, stammt von einem ruhigen Kopf. Gott sagt dazu, dass er sich nicht verarschen lässt: “Was ein Mensch sät, wird er ernten”. Wenn jemand mit seinem inneren Frieden also Krieg anstiftet, bekommt er es irgendwann zurück. Da kann man noch so stabil sein. Es würde mehr Sinn ergeben, sich zu fragen, wieso habe ich so einen grossen Frieden? Wie kann ich diesen nähren? Was sollte mein Ziel mit ihm sein? Der innere Frieden sollte sich in äusseren Frieden umwandeln, und nicht dazu verwendet werden, Kriege gegen Krieg zu führen. Was einmal zerstört ist, lässt sich, laut Kriegslogik, nicht mehr aufbauen.
Wenn ich also viel inneren Frieden habe, sollte ich Friedensstifter werden und sicher nicht darüber debattieren, wie ich durch Schaden grösseren Schaden verhindere. Der Mensch ist empfindlich. Bin ich erst einmal im Konflikt, wird es sehr schwierig mich da raus zu halten. Und halte ich mich dann trotzdem raus, muss ich damit rechnen, dass trotzdem weiter auf mich eingeschlagen wird. Wie soll ein Mensch einem Kriegsherrn vertrauen? Irgendwann wird er dies nicht mehr, und der Kriegsherr kann froh sein, wenn er nicht zusammengeschlagen wird, weil er sich gerade jetzt nicht mehr verteidigen kann.
Irgendwann kommt es auch nicht mehr darauf an, wer angefangen hat. Denn die innere Ruhe ist nicht mehr da. Dann bringe ich nichts mehr zustande, höchstens über die Zerstörung weiss ich dann bescheid. Doch diese wollen meine Untergebenen nicht mehr. Also bin ich dann unbrauchbar geworden, weil ich nicht wusste, wie ich die innere Ruhe nutzen konnte.
Wenn ich zum Beispiel Scharfschütze bin und mein Gewehr nehme. Dann schaue ich wohin ich zielen muss. Doch kann ich mich nicht darauf konzentrieren, weil ich unruhig bin, verfehle ich das Ziel. Ein Scharfschütze braucht eine ruhige Hand, ruhige Augen und ein ruhiges Gehirn. Kommt dem Scharfschützen plötzlich ein falscher Gedanke seiner Frau in den Sinn, kann es sein, dass er verfehlt. Er muss sich auf sein Ziel konzentrieren. Konzentration bedeutet totale Ruhe und voller Fokus aufs Ziel. Alles wird diesem Ziel untergeordnet, damit sich die Ruhe einstellt. Geht das aus irgendwelchen Gründen nicht, muss der Schütze seinen Job künden.