Das Problem bei jedem Versuch durch Krieg Frieden zu bringen, ist, dass man sich an diesen Krieg erinnern wird. Man wird sich genau an die Strategie erinnern, an den “einen Schlag”, der Frieden gebracht hat. Und genau da liegt der Fehler. Solange wir “einen Schlag” so positiv sehen, sind wir noch im Kriegsmodus. Frieden hat nichts mit Krieg zu tun. Gar nichts. Deshalb werden wir “verlernen Krieg zu führen” (Jesaja 2,4). Wir werden uns nicht mehr daran erinnern. Solange wir nicht alle wie Jesus denken, ist Krieg die Standardmethode.
Was ist Krieg? Krieg hat mit Gewalt, Zwang und Provokation zu tun. Vermutlich noch mehr. Zum Beispiel mit Ängsten zu kurz zu kommen. Krieg ist äusserst vielfältig. Krieg gibt es bereits im engeren Umkreis von Verwandten. Krieg, professionell geführt, ist ein gezielter Militärschlag. Dauert ein “Krieg” so lange wie der Ukraine-Krieg an, ist es per Definition kein Krieg. So ist auch Terrorismus gegen Israel kein Krieg. Terror ist allerdings Krieg von einer kleinen Gruppe. Bei all diesen Dingen geht es darum, gezielt zu schaden. Es geht im Prinzip darum, das perfekte Gift zu finden. Die richtige Dosierung und möglichst kleine Dosis und so weiter.
Doch was Frieden ist, entzieht sich mir. Zumindest noch. Ich weiss einfach, ein gezielter Schlag, ist kein Frieden. Selbst wenn durch gezielte Schläge Frieden erreicht wird, es ist kein Friede. Denn solange Schläge als das Mittel angesehen werden, haben wir Chancen auf Krieg. Und Gewalt ist Zweck, wenn man sich an ihn erinnert. Irgendwie müssen wir uns an etwas erinnern, das völlig anders ist, als ein Schlag. Etwas, das auf beiden verfeindeten Seiten positive Gefühle auslöst. Denn Frieden ist auf allen Seiten. Kriege kann nur einer gewinnen.