Ich musste zuerst bereit dafür sein, den Frieden an meinen Feind das Militär zu verkaufen. Es dauerte dann einige Zeit, bis ich merkte, dass das Militär dieselben Ziele hat wie ich. Das Militär nennt dieses Ziel allerdings „Sicherheit“. Ich nenne dieses Ziel, „innerer Frieden“. Da ich dasselbe Ziel wie das Militär habe, stellte sich mir die Frage nochmals, wie verkauft man den Frieden ans Militär?
Frieden zu leben bedeutet ständig abzurüsten. Wenn wir abrüsten, dann kann uns jemand eins auswischen oder sogar töten. Wenn wir also friedlich leben, dann kann man uns betrügen oder töten. Glücklicherweise sterben Soldaten früher dank des Krieges. Soldaten sind Kanonenfutter, oder sie waren es früher. Der Kriegsherr selbst, stirbt selten, sondern es sind seine Soldaten die draufgehen. Ein Kriegsherr hat in diesem Sinne tausende von Leben, die für ihn bereit sind zu sterben. Ein Kriegsherr kann also mehrmals sterben.
Da es im Militär immer möglich ist zu sterben und die Soldaten dann am besten kämpfen, wenn sie knapp vor dem Tod stehen, stellt sich die Frage, wieso nicht ein paar Soldaten im friedlichen Kampf ausbilden? Diese Soldaten würden sich gegenüber ihrem Kriegsherrn dazu verpflichten, niemals jemanden zu zwingen und niemals Gewalt anzuwenden. Der Kriegsherr wäre dadurch fähig zu sehen, wo friedliche Lösungen möglich sind. Diese Friedenssoldaten argumentieren dann besonders kreativ, weil sie niemals zur Krücke der Gewalt und des Zwangs greifen. Diese Soldaten, wenn sie es richtig machen, dürften nicht sterben, obwohl sie nicht zur Gewalt greifen.
Der Kriegsherr hat also durch diese Friedenssoldaten die Möglichkeit, sich sprachlich für den Frieden einzusetzen. Wenn ein Soldat stirbt, dann kann der Kriegsherr immer noch eine passende Strategie wählen. Der Kriegsherr erfährt durch die Friedenssoldaten auch, welche Gebiete besonders gefährlich sind. Wenn also Soldaten des Kriegsherren dran glauben müssen und den Tod sterben, dann waren dies nur die Soldaten an vorderster Front.
Leider gehen wir heute einen unmenschlichen Weg und versuchen Frieden durch Roboter zu erreichen. Wir bauen Drohnen und andere Geräte, welche den Vorteil haben, dass keine Menschenleben daran glauben müssen. Doch als kleines Land ist man immer auf der schwächeren Seite. Als kleines Land muss man deshalb auf friedliche Kampf-Strategien setzen. Als kleines Land sollte man also die Kanonenfutter-Soldaten neu erfinden. Denn nur so ist es möglich, sensibler auf die neuen Gefahren zu reagieren. Dasselbe gilt auch für die Polizei. Die Polizei sollte auf jegliche Gewalt und Zwang verzichten lernen. Das bedeutet auch auf Schlagstöcke. Das geht nur, wenn wir sprachlich und argumentativ kompetenter werden.
Ich selbst trage ja den Feind in mir kann nicht gegen mich gewinnen. Ich bin wie ein kleines Land, das gegen die anderen Länder niemals mit Zwang und Gewalt ankommt. Die einzige Strategie ist bei mir deshalb der Frieden. Einen starken Feind in sich zu tragen, bedeutet schizophren zu sein.
Hier finden sie dieses Dokument zum Verbreiten, als PDF und zum Drucken. Ich selbst muss gesund werden, bevor ich mich um die Verbreitung kümmern kann. Erwähnt aber bitte friedensethik.ch in jedem Fall.