Wenn wir ein Gesetz haben, dass Unterdrückung unter Strafe stellt, dann werden die Unterdrückten sich nicht darauf berufen können, weil sie zu wenig Mittel haben, sich gerichtlich zu verausgaben. Nur reiche und mächtige Unterdrückte werden sich wehren. Vielleicht wird auch ab und zu, ein Mensch, der viel Hass in sich trägt, vor Gericht gehen. Er wird primär nicht deshalb sich seine Freiheit erstreiten, weil er unterdrückt ist, sondern weil er anderen Menschen zeigen will, wie dumm oder böse sie sind.
Ist es deshalb wirklich sinnvoll, gerichtlich gegen Unterdrücker oder Rassisten vorzugehen, oder gesellt man sich gerade dadurch, dass man anfängt seinen Kampf gerichtlich auszutragen, zu denjenigen Menschen, die andere Menschen hassen? Wie schon gesagt, ein Mensch mit wenig Ruf, Geld, Macht oder Hass kann sich diesen Streit nicht erlauben. Jemanden vors Gericht zu zerren, bedeutet also einen Krieg oder Kampf anzufangen und es nicht mit aussergerichtlichen Mitteln zu versuchen. Dies braucht viel Energie.
Heute wird nicht mehr mit Waffen aus Eisen oder Stahl gekämpft, sondern mit Anwalt und Gericht. Wir haben zwar verlernt direkte Gewalt anzuwenden, doch wir wenden immer noch subtile und psychologische Gewalt an. Diese psychologische Gewalt können sich nur die Mächtigen leisten, oder Menschen, die bereit sind alles zu tun, um jemanden zu verunglimpfen.
Gesetze und Antirassismus Strafnormen werden also nicht dem einfachen Mann behilflich sein. Denn der einfache Mann kann sich alleine nicht gegen das System oder Mächtige auflehnen. Der einfache Mann bräuchte einen mächtigen Partner, um gerichtlich erfolgreich zu werden. Natürlich hat der mächtige Partner persönliches Interesse daran, einem einfachen Mann zu helfen, doch normalerweise wird der mächtige Partner dies nur wegen dieser persönlichen Vorteile tun und nicht weil er für eine faire Sache kämpft.
Ein solch weiteres Gesetz Namens Zensurgesetz ist unterwegs.