Wenn wir friedlich leben, dann geht es nicht mehr darum, jemanden zu bestrafen oder irgendetwas zu erzwingen. Vielmehr geht es dann darum, selbst mehr zu ertragen, als sein Gegenüber. Das heisst, wenn sich zwei streiten, ist derjenige friedlicher, der mehr Schläge einsteckt. Dabei ist es nicht relevant, was es für Schläge sind, die man einsteckt. Friedlich zu sein, bedeutet auch, dass man möglichst wenig Schläge zurückgibt. Denn umso mehr Schläge man eingesteckt hat, desto friedlicher war man. Wenn man allerdings Schläge einsteckt und dabei wütend wird, es aber nicht zeigt, hat man sein Gegenüber trotzdem auf eine Art geschlagen, weil man Aggressionen gegen ihn hat. Man steckt die Schläge nur richtig ein, wenn man sie nicht mehr zurückgibt.
Friedlicher als sein Mitmensch ist man, wenn man mehr eingesteckt hat, als sein Mitmensch. Und friedlich leben tut man, indem man möglichst viel einsteckt, ohne es zurückzugeben. Was bringen diese Taktiken? Sie bringen bessere Argumente! Sie bringen friedliche Argumente. Denn was man sät, erntet man. Schlägt man andere, erntet man Schläge. Sät man Frieden, erntet man Frieden. Man kann sich nicht vormachen, dass wenn man Schläge austeilt, man Frieden erntet. Man kann sich auch nicht vormachen, wenn man weniger einsteckt, als seine Mitmenschen, dass man sich dann etwas verdient hätte. Das Konto ist nur voll, wenn man viel Böses eingesteckt und wenig Böses zurückgegeben hat.
Bei manchen Menschen führt das dazu, dass sie zornig werden, gerade weil ihr Konto so leer ist, da sie so wenig eingesteckt haben. Hätten sie viel eingesteckt, wüssten sie, dass sie noch mehr einstecken können. Doch da sie so wenig im Vergleich zu anderen für die Liebe getan haben, schlagen sie zurück. Wenn man richtig kämpft, lenkt man die Schläge um, sodass sie nicht treffen. Deshalb verletzt man so niemanden und man hat friedlich gelebt. Derjenige der sich verletzt, ist derjenige, der zum Schlag ausgeholt hat. Denn ein Schlag ins Leere kann sehr gefährlich sein.
Wenn man noch herausfindet, wie man das Ganze auf eine positive Seite wenden kann, ohne Schlagen zu müssen, dann hat man viel erreicht. Die Kunst ist es eben, mit möglichst wenigen Schlägen etwas zu erreichen, oder, mit erwünschten Argumenten. Gewisse Dinge sind erwünscht und das Gegenüber nimmt sie gerne an. Wenn wir allerdings bei einem negativen Spiel mitmachen, anstatt zu Hause zu bleiben, müssen wir uns nicht wundern, wenn es nach hinten losgeht. Wenn wir uns zum Beispiel impfen, machen wir mit, anstelle zu zeigen, was die Wahrheit ist. Doch für jemanden, der die Sache nicht versteht, ist es ganz normal, sich zu impfen.
Am Ende ist die Frage nach der Wahrheit, doch wie soll man die kennen? Nur indem man sich alle Varianten anhört. Und um sich alles ernsthaft anzuhören, müssen wir wieder vieles einstecken, ohne es gleich weiterzureichen. Einen Chef wird man nicht los, indem man sich entscheidet, ihn zu töten, sondern indem man seine Mitarbeiter gewinnt. Gewinnt man allerdings die Mitarbeiter, könnte man auch den Chef gewinnen. Doch um jemanden zu gewinnen, müssen wir unsere Mitmenschen verstehen und somit einstecken. Stecken wir nichts ein, verstehen wir nichts. Haben wir geschlossene Ohren, weil wir dagegen sind, bringt alles nichts.
Zu Gewalt zu greifen, bedeutet ja gerade, dass wir nicht mehr hören können. Wir werden dann Gewalt ernten, keine Frage. Es ist nicht einfach, den friedlichen Weg zu sehen und ihn zu gehen. Richtig, wir müssen den friedlichen Weg sehen und das geht nicht, indem unser Kopf voll mit Gewalt und Zwangs-Lösungen ist. Den Frieden bewahren, bedeutet in der Panikmache auszusteigen, die Panik aber trotzdem zu hören, doch nicht mehr nach ihr zu handeln. Es ist wichtig, seinen Feind zu kennen, doch es ist falsch, zu tun, was er will. Und der Feind ist besser, was Gewalt betrifft, keine Frage, weshalb wir nicht zur Gewalt greifen sollten, sondern zu friedlichen Lösungen. Wer als der Teufel, ist besser geeignet, das Böse zu tun? Der Teufel! Der Mensch und Gott, will das Böse nicht tun, sondern er braucht das Gute.