Das Schlimme an der Gewalt ist, dass man die Gewalt zulassen muss, um sie zu besiegen. Denn Gewalt existiert aus einem Grund. Gewalt existiert nicht, weil man sie verhindern kann. Wenn dich jemand schlägt, halte die andere Backe hin, würde Jesus sagen. Niemand kann verhindern, dass jemandem die Hand ausrutscht, ausser die Person selber und nicht einmal das ist sicher. Und mit Gewalt verhindert man auch keine ausrutschende Händen, sondern mit Verständnis und somit Liebe, wird Gewalt überflüssig. Man muss dann Gewalt, von sich selbst, nicht mehr zulassen, weil man auf friedlichere Methoden hofft. Gott lässt schliesslich Gewalt auch zu. Wieso verhindert Gott keine Gewalt?
Gewalt zu verstehen, reicht, um Gewalt nicht mehr zu wollen. Das heisst, dass Gewalt und Krieg sich selbst auslöschen, wenn man sie gewissermassen in “Ruhe” lässt. Manchmal ist es auch wichtig, Worst Case Szenarien durchzuspielen, einfach damit, dass man Gewalt versteht. Niemand will wirklich in einer Welt mit Worst Case Szenarien leben, ausser der Teufel und seine Dämonen, könnte man sagen. Doch wieso will der Teufel Worst Case Szenarien? Nicht weil er sie etwa versteht, sondern weil er nicht lernen kann, da keine Wahrheit in ihm ist. Der Teufel ist wie ein Computer, denn im Computer ist auch keine Wahrheit.
Das ausschlaggebende Argument gegen Gewalt ist immer das Gleiche: Einmal Gewalt eingesetzt, wird Gewalt immer wieder nötig. Es entsteht eine Gewalt- und Rachespirale. Das heisst, A schlägt B und B schlägt A und dann fängts wieder von vorne an, bis in alle Ewigkeit. Dabei ist wichtig zu verstehen, dass die Gewalt, die wir sehen, durch gedankliche Gewalt erzeugt wird. Das heisst, nur schon schlecht über jemanden zu denken, produziert immer wieder schlechte Gedanken, die wieder zurückkommen. Gewaltspiralen gibt es also nicht nur in der sichtbaren Welt, sondern auch in der Unsichtbaren. Dabei kommt es am Ende gar nicht mehr darauf an, wer angefangen hat, sondern nur noch, dass die Gewaltspiralen aufhören. Denn was klar ist, wünscht man anderen Böses, muss man damit rechnen, dass die Anderen Böses zurückwünschen. Es fängt beim kleinsten negativen Gedanken an. Es fängt dort an und sollte dort aufhören.
Denn diese kleinsten negativen Gedanken kann man nicht verhindern. Versucht man diese kleinsten negativen Gedanken zu verhindern, wendet man Gewalt an, denn die negativen Gedanken sind schon da. Gewalt bedeutet immer, dass man nichts ausrichtet, ausser Schmerzen zu verursachen. Und gegen negative Gedanken zu kämpfen, bedeutet sich selbst Schmerzen zu verursachen. Es gibt sogar Menschen, die keine Schmerzen mehr haben, weil sie den Schmerz und das Negative akzeptieren. Sie können es ja nicht ändern, sie haben es schon. Die Flucht muss wennschon gemacht, nach vorne stattfinden und nicht rückwärts. Rücktwärts angewandte Flucht ist Gewalt anwenden. Nach vorne zu flüchten, bedeutet einen anderen besseren Weg zu finden, damit die Gewalt nicht mehr schadet.
Es ist so wichtig zu verstehen, dass nicht einmal Gott Gewalt verhindert. Gott könnte wahrscheinlich schon viel Gewalt verhindern, aber er tut es nicht, weil er die Konsequenzen fürchtet. Würde Gott Gewalt anwenden, sähe die Welt anders aus, weil dann Gewalt etwas Positives ist. Gewalt ist nur deshalb etwas Negatives, weil man es nicht tut. Niemand will eine Gewaltspirale. Ich will gar nicht auf den Ukraine Krieg noch kommen, es sollte reichen, dass wir keine Gewalt anwenden wollen, dass wir nicht in einem Worst Case Szenario leben wollen. Deshalb hört auch in den Gedanken auf, Gewalt anzuwenden. Es geht halt nicht immer so einfach, weil man ja alle Gewalt zulassen muss und somit die Worst Case Szenarios gezwungen ist, durchzuspielen. Doch findet man einen Weg, der die Gewalt verabscheut, der sich vielleicht sogar für Gewalt schämt, dann ist man auf dem richtigen Weg. Schlussendlich gilt aber bei allen Gedanken, die gegen Gewalt sind, dass sie falsch sind. Auch Gewalt verabscheuen und sich für Gewalt schämen kann eine Gewaltspirale sein. Dies würde dann bedeuten, dass sich am Ende alle schämen und doch niemand aufhört mit dem Müll. Deshalb ist es so schwierig gegen Gewalt vorzugehen. Loslassen und anfangen Gutes zu tun, zu lieben, würde wohl die Bibel sagen. Mit Gutem überwinden! Tut Gutes, damit die Worst Case Szenarien unnötig werden. Liebt, damit die Menschen euer Schicksal über die Gewalt erfahren und eurer Mühe, sie zu verhindern, verstehen. Zeigt es in eurem Leben, dass ihr Gewalt nicht mehr lebt. Dass ihr lieber sterbet, als dass eine Gewaltspirale entstehen kann. Bei Schizophrenen ist es so, dass sie in sich selbst eine Gewaltspirale bekommen, die sie nicht unterdrücken können, sondern sich gegen sie nicht mehr wehren dürfen, denn wir wollen doch keine neuen Kriege?
Gewalt verhindert man also nicht mit negativen Gedanken, sondern indem man Gutes tut. Es heisst, alle Herrschenden sehen das Gute, was man tut und freuen sich darüber. Die einzige Möglichkeit, böse Herrscher zu besiegen, ist, indem man sie von den eigenen guten Taten überzeugen lässt. Böses durch noch mehr Böses zu besiegen, ist immer eine Gewaltspirale. Irgendwann muss doch das Gute gewinnen, also lasst es uns damit versuchen. Es wird Fehler und somit Böses geben, wir machen es aber das nächste Mal besser. Auch nichts versprechen, sondern nur ein ja oder nein. Ein Nein wäre möglicherweise eine Gewaltspirale. Besser wäre einfach zu schweigen. Oder ein Ja zum Guten!