Falsch zu strafen, verdirbt eine Gesellschaft. Denn dann wird sie zu etwas erzogen, das sie gar nicht verdient hat. Strafe ist also nicht gleich Strafe. Und eigentlich geht es ums Ermahnen und nicht ums Strafen. Doch zu ermahnen ist nur möglich, wenn wir die Konsequenzen aufzeigen. Die Konsequenzen sind, dass man normalerweise bestraft wird, wenn man ein Verbrechen begeht. Ein Verbrechen ist im Prinzip jede böse Tat.
Wenn nun zum Beispiel Gott durch die Bibel sagt, dass wir an Jesus glauben sollen und damit werden sollen, wie Jesus, dann sagt er damit, was gut ist. Oder er sagt damit, was er glaubt, dass gut ist. Und wenn wir dann nicht an Jesus glauben, haben wir die Strafe verdient. Doch wieso sollte es so sein, dass wir wie Jesus werden? Wieso soll alles andere bestraft werden?
Das Problem ist, wenn wir uns ein böses Ziel setzen, wir eine Strafe verdient haben. Doch was ist ein böses Ziel? Etwas, das sich niemand wünscht. Im Prinzip müssen wir immer fragen, ob etwas erwünscht ist oder nicht. Und es muss immer möglich sein, auszusteigen. Die Haltung, dass wir Menschen etwas aufzwingen müssen, weil diese es sonst nicht schaffen, bedeutet selbst eine Flucht. Zwang bedeutet aufzugeben und eine einfache Lösung bereits zu haben, nämlich etwas zu erzwingen. Vielmehr sollten wir uns nach einem natürlichen Verlauf umsehen. Wir sollten uns Gedanken machen, wie die Dinge zusammenpassen. Es geht nicht darum, etwas zu erfinden oder etwas zu wollen. Es geht darum, wie alles zusammenpasst.
Wenn dir jemand ins Gesicht schlägt, dann passt dir das nicht, weil es dein Gesicht beschädigen könnte. Die Ermahnung wäre dann dem Schläger zu sagen, ob er denn selbst geschlagen werden will. Und man müsste ihm auch sagen, dass man selbst nicht davon ausgeht, dass er geschlagen werden will. Wenn er das verstanden hat und trotzdem noch sagt, dass er geschlagen werden will, wäre man berechtigt ihn zu schlagen. Doch man dürfte ihn nicht schlagen, weil man ja selbst nicht geschlagen werden will. Wenn nun jemand geschlagen werden will, foltert man ihn ja damit, dass man ihn nicht schlägt.
Doch anstatt herauszufinden, ob man nun jemanden schlagen soll, sollte man sich selbst überlegen, wie man sich das Leben wünscht und danach leben. Hat man erst einmal verstanden, dass die Menschen so oder so verletzt sind, kann man den Weg gehen, der die beste Lebensweise verspricht. Wenn man wirklich ohne Böses lebt, dann ist die Strafe für das Böse, dass man selbst das Böse nicht tut. Und natürlich wünscht sich jeder Mensch irgendwann ein Leben ohne Böses. Am einfachsten lässt sich das durch den Geldbeutel erklären. Wer will schon immer Schulden haben und nie etwas zum Essen und Trinken kaufen können? Du willst essen und trinken, also willst du ein Leben ohne Böses. Du findest es gut, dass dein Bein nicht gebrochen ist, deshalb willst du ein Leben ohne Böses. Wenn du nun ein Leben ohne Böses leben willst, dann lebe es auch.
Doch natürlich geschieht immer wieder mal etwas Böses. Deshalb kann man auch sterben. Und wie schon gesagt, für das Böse ist die Strafe, dass du nichts Böses tust. Das Böse will, dass alle gleich wie es selbst sind. Das Gute will, dass jeder einzigartig ist. Das Gute hat kein Problem, wenn du einmal anders bist. Das Böse hat ein riesen Problem, wenn du nicht mit ihm, die Menschen schlägst. Die Strafe liegt also nicht in der Strafe, sondern darin, wer du bist. Bist du ein guter Mensch, dann ist es eine Strafe, wenn du das gleiche wie alle anderen machst. Bist du ein böser Mensch, dann ist es eine Strafe, wenn du nicht wie das Böse bist.
Der Punkt ist, dass du also die Bösen durch deinen guten Lebenswandel bestrafen kannst. Indem du ihnen vergibst, wollen diese deinen Tod. Wie kann man da nur überleben? Indem man das Böse versteht und ihm aus dem Weg geht. Schaffst du es dem Bösen aus dem Weg zu gehen, meidest du es, dann bis du einsichtig und überlebst dadurch. Dem Bösen bleibt nichts anderes, als zu flüchten, denn es kann nichts gegen das Gute ausrichten. Das Gute ist aber nur Gut, wenn es überhaupt nichts Böses tut. Nichts Böses zu tun, bedeutet, dass das Böse sein darf, was es ist. Doch das Böse will nicht sein was es ist, es ist die Veränderung selbst. Das Gute bleibt, was es immer schon war – so ist Gott heute noch der Gleiche. So ist in der Mathematik heute noch 1+1=2.